31.01.2009 Vom Gardetanzfieber angesteckt

31.01.2009

Hoch die Arme, hoch das Bein: Damit bei den Aufführungen während der fünften Jahreszeit alles klappt, müssen die Kleinen viel üben.Foto: Ute Plückthun

Möckmühl – Ist der Aschermittwoch erst einmal vorbei, kommt Sina Harrer ihr Tagesablauf „seltsam ungewohnt“ vor. Im Moment ist sie mit Tanztraining und Bühnenvorbereitung voll in ihrem Element: „Die fünfte Jahreszeit ist doch die beste“, versichert sie.

Von Mai bis Februar widmet sich die 21-jährige Züttlingerin drei Mal die Woche ihrem Hobby Gardetanz: Als Trainerin der Jagsttalzwerge hat sie zusammen mit Sabrina Montag das Sagen, im Team mit Karin Albrecht macht sie auch dem Männerballett Beine. Außerdem tanzt die gelernte Industriekauffrau bei den Showgirls mit.

Start bei den Girlies 

Seitdem sie vor zehn Jahren bei den Girlies angefangen hat, hat sie die Tanzbegeisterung nicht mehr losgelassen. Eine Freundin brachte sie schließlich zu den Jagsttalzwergen. „Es ist einfach süß, die Kleinen tanzen zu sehen“, sagt sie auch nach sechs Jahren Trainerarbeit. Dass die 15 Kinder zwischen fünf und elf Jahren „voll dabei“ sind und man „merkt, dass es Spaß macht“, ist für sie eine zusätzliche Motivation. Dabei kommt es Sina Harrer beim einstündigen Training nicht auf Höchstleistungen an, auch wenn Trainingsdisziplin und zusätzliche Übungen zu Hause von den Zwergen gefordert werden: Mit Geduld und Ausdauer führt die Trainerin die jüngsten Züttlinger Narren an Spagat und Rad heran, „es gibt aber auch mal ein Spiel, wenn die Konzentration nachlässt“, sagt Sina Harrer.

Ihren Sport findet die siebenjährige Anna richtig gut, vor allem, dass mit dem Training am Samstagabend was los ist. Auch Dana (9) hat „ganz viel Spaß“ dabei und lobt ihre Trainerin, „bei der wir viel lernen“. Schließlich wollen Schrittfolge und Liedrhythmus wohl beachtet und gut einstudiert sein. Auf ihren baldigen Auftritt bei Uroma Anna im ASB-Pflegeheim Möckmühl zusammen mit Schwester Kira (7) und Cousine Alexa (9) freut sie sich besonders.

Insgesamt fünf Auftritte haben die Zwerge mit ihren zwei Tänzen in der anstehenden Hochsaison zu absolvieren, drei davon bei eigenen Faschingsveranstaltungen in der Lindenhalle.

Dana weiß jetzt schon, Wochen vor dem Auftritt, dass sie in diesen fünf Minuten ganz besonders aufgeregt sein wird, „weil da so viele Leute sind“. Wenn die fünf Garde- und Showtanzgruppen, die beiden unterhaltsamen Büttenredner, die fetzigen Krawallos und die Teilnehmer der Playbackshow auf die Bühne kommen, „ist die Halle sehr gut ausverkauft“, sagt Peter Frischbier, Vorstand der 90 aktiven Jagsttalnarren. „Es freut uns, dass wir unser komplettes Programm mit eigenen Leuten bewältigen können.“ Auch Peter Frischbier ist vom Fasching nicht mehr losgekommen: Nach der Gründung wollte er „es eigentlich nur zwei Jahre machen“, jetzt ist er schon zwölf närrische Jahreszeiten dabei.

Vorfreude aufs Kostüm

Ihr zweiteiliges Gardetanzkostüm, blau und weiß mit silbernen Pailletten, erwarten die Jagsttalzwerge bereits sehnsüchtig Die Ideen zur Choreographie holt sich Sina Harrer von Videos oder anderen Faschingsveranstaltungen.

Um zu interessanten Schrittfolgen zu kommen, ist jedoch auch eigene Kreativität gefragt: „Manchmal stelle ich mich einfach vor den Spiegel und probiere, dabei kommt immer etwas raus.“

(VonUte Plückthun)

http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/kocher-jagst/sonstige-Vom-Gardetanzfieber-angesteckt;art1908,1449777