Sie üben zum letzten Mal den Text der Züttlinger Faschings-Symbolfiguren ein: Die Züttlinger Hex´ Doris Frischbier und das Hexle Denise Knäbel. Foto: Agentur Kochertal
Möckmühl – Nach elf närrischen Jahren gibt die Züttlinger Hex´ Doris Frischbier den Besen ab. Derzeit bereitet sie sich mit ihrem Hexle Denise Knäbel auf die letzte Kampagne vor. Die Rentnerin ist jetzt 67 Jahre alt und möchte Platz machen für eine jüngere Hex´. Wie sie zu dem Amt kam, erklärt Doris Frischbier so: „Keiner hat´s g´wollt, ich habs gleich g´habt“.
Prunksitzungen Die Jagsttalnarren wurden 1996 gegründet. Viele Jahre lang gab es in der alten Jahnhalle des Möckmühler Teilorts den vom örtlichen DRK organisierten Faschingstanz, im Anschluss daran übernahmen die Sportler des SC Züttlingen und die Sportkegler der Spvgg Möckmühl zusammen das Narrenzepter in Züttlingen und boten einige Jahre lang lustige Programmabende. Aus denen wurden dann die Prunksitzungen der Jagsttalnarren, die heute in der Lindenhalle stattfinden. Von Anfang an waren Hex´ und Hexle die Symbolfiguren des Vereins, auf ein Prinzenpaar verzichten die Züttlinger Karnevalisten.
Die Züttlinger Hex´ will allerdings nicht ganz zurücktreten und die Hände in den Schoß legen. Doris Frischbier möchte Elferrätin bleiben und: „Ich helfe auch sonst weiterhin“. Ihr Lebensgefährte Willi Schweiß ist mit 70 Jahren der älteste Elferrat bei den Jagsttalnarren. Zusammen möchten die beiden auch auf Umzüge und Faschingsveranstaltungen gehen. Den Humor und den Elan dafür hat das Paar reichlich.
Denise Knäbel ist bereits das sechste Hexle. Sie ist es zum vierten Mal, und nun wird die 14-Jährige zu groß für diese Aufgabe. Doris Frischbier: „Die Mädchen machten immer so lange mit, bis sie mir über den Kopf wuchsen“.
Doch auch die Möckmühlerin hört nicht ganz auf. Papa Hubert sitzt auch im Elferrat, und sie selbst macht mit bei den Funky Diamonds. Die Tanzgruppe wurde neu gegründet bei den Jagsttalnarren. Trainerin Sabrina Holl studiert derzeit noch den Gardetanz mit den Mädels ein. Auf die Symbolfiguren wartet in der letzten Kampagne erfahrungsgemäß jede Menge Stress. Wenn es wieder so wird wie im vergangenen Jahr, gibt es erneut weit über zehn Einsätze für die Hex´ und ihr Hexle. Geplant sind bereits Besuche in Hardthausen, Billigheim und Hoffenheim. Denise Knäbel wünscht sich außerdem noch mehr Auftritte mit der Tanzgruppe.
Viel Trainingsaufwand Dass für zwei Auftritte in der Lindenhalle der Trainingsaufwand zu groß ist, meint nicht nur sie. Und außerdem macht auf der Bühne stehen und am Ende den verdienten Beifall zu genießen ja auch Spaß. Wer die Nachfolgerinnen der beiden als Züttlinger Hex´ und Hexle werden, das steht noch nicht fest.
(Von Rainer Köller)