03.02.2005 Kannibalen in der Lindenhalle

„Im Jagsttal tanzt der Kannibale – zum Urwald-Fasching heut im Saale“ heißt das Motto der fünften Jahreszeit bei den Jagsttalnarren in der Züttlinger Lindenhalle.

Die Kampagne 2005 startet am heutigen Altweiberfasching. Es spielen um 20 Uhr die Fidelen Buam aus Berlichingen.

Die erste Prunksitzung findet am Freitag, 4. Februar, statt, die zweite folgt am Tag darauf. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Ein mehrstündiges Programm haben sich die fidelen Jagsttäler einfallen lassen, um ihr Publikum zu unterhalten.

Am Sonntag kommen schließlich die kleinen Narren auf ihre Kosten. Um 14 Uhr wird mit Helau Kinderfasching gefeiert.

(bab)

http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/kocher-jagst/sonstige-Kannibalen-in-der-Lindenhalle;art1908,482023

15.11.2004 Bürgermeister taugt nicht für heißen Topf

15.11.2004Einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die kommende Faschingssaison bekam Möckmühl schon mal jetzt bei der Rathausstürmung durch die Jagsttalnarren. So marschierte die gelb- grün gewandete Narrenkapelle am unteren Marktplatz auf.

Begleitet wurde sie von etwa zehn Jecken, die ein riesiges schwarzes Siedefass mitführten und sich als Kannibalen ausgaben. Auf der Suche nach einer geeigneten Suppeneinlage, fiel die Wahl zunächst auf ein halbwüchsiges Bürschchen, an dem nach dem Befund der Medizinfrau, verkörpert von Dagmar Frischbier „nix dra isch“.

Um nicht den Zorn von „Narinero“, wohl einem Überwesen der Kannibalen, auf sich zu ziehen, wurde weiter gesucht. Natürlich war jetzt der Bürgermeister dran. Einige schwarz gekleidete Gestalten mit Zöpfchenperücke und buntem Baströckchen stürmten die Rathaustreppe hinauf und holten Ulrich Stammer direkt vom Schreibtisch weg. In sein Schicksal ergeben, trug der schon freiwillig den überdimensionalen Rathausschlüssel bei sich.

Nun hieß es einsteigen in den von glühenden Kohlen geheizten Kessel. Um dem Stadtoberhaupt diesen schweren Schritt zu erleichtern, war eine Trittleiter angestellt worden.

Kritisch wurden jetzt die Öhrle, die Speckröllchen und alles was sonst noch so dran ist auf Suppentauglichkeit geprüft. Die Medizinfrau war überhaupt nicht begeistert. – Glück für Stammer, denn ihm blieb ein heißes Bad erspart. Stattdessen dufte er Bonbons an die Kinder verteilen. Allerdings nicht bevor er seinen goldenen Schlüssel an die Jagsttalnarren abgetreten hatte.

Applaus, Musik und ein Glühwein beziehungsweise Kakaoumtrunk beendete dieses abendliche Spektakel auf dem Marktplatz, das unter der strengen Aufsicht von Hex (Doris Frischbier) und Hexle (Denise Knäbel) vonstatten ging.

(von Cordula Dürr)

http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/kocher-jagst/auswahl2-Buergermeister-taugt-nicht-fuer-heissen-Topf;art1908,435327

27.02.2004 Tolle Tänze, Büttenreden und rülpsende Ritter

Viel Musik und tolle Tänze gab es bei der ersten Prunksitzung der Jagsttalnarren in diesem Jahr. In einer nur halb voll besetzten Lindenhalle in Züttlingen zeigten insbesondere die Närrinnen der Tanzgruppen, dass sie sich gut für die Saison vorbereitet hatten.

Der Abend lief unter dem Motto „Macht mit ihr Narren, seid bereit zum Jagsttal-Fasching-Ritterzeit“. Mit viel „Tschingdarassabum“ ging es gleich nach der Begrüßung von Narrenpräsident Peter Frischbier los.

Die Krawallos, die Kapelle der Jagsttalnarren, hauten zum Einmarsch von Sitzungspräsident Wolfgang Brunner kräftig auf die Pauke.

Mit Witz und Charme begrüßten die Hex und Hexle die Gäste. Die beiden Symbolfiguren sind Tradition und gehören schon seit Jahren zu den Züttlinger Karnevalisten. Die Tänze gehörten an diesem Abend zu den Höhepunkten.

Die Jagsttalzwerge begannen den Reigen der tollen Vorführungen. Die Gardetrainerinnen Sina Harrer und Kathrin Köller hatten mit den Mädchen schwierige Tänze eingeübt. Trotzdem schafften es die Kleinsten des Vereins synchron zu tanzen.

Gewohnt souverän zeigten sich die Jagsttal-Girlies. In mittelalterlichen Kleidern fetzten die Schützlinge der Trainerinnen Heidi Föll und Elke Roder in einem ritterlich-modernen Mix über die Bühne.

Herrliche Kostüme, eine hervorragende Leistung der Tänzerinnen und der Einsatz von Bunt- und Schwarzlicht von Techniker Thomas Michalik machten den Tanz der Zuckerpuppen zu einem echten Erlebnis.

Melanie Schüssler und ihr Team brachten für kurze Zeit als Vampire eine schaurig-gruselige Stimmung in die Lindenhalle. Ebenfalls als Vampire begeisterten wieder die Outcast-Dancer aus Merchingen. Sylvia Scheuermann und Karin Albrecht hatten das gleiche Thema völlig anders, aber nicht weniger begeisternd einstudiert.

Alle Tanzgruppen mussten Zugaben zeigen. Dies galt auch für das Männerballett Menpower. Zunächst standen die harten Jungs als Ritter auf der Bühne, dann machten sie einen Streifzug durch Rockmusik und Liebeslieder und standen am Ende in Liebestötern da.

Die Krawallos brachten zwischendurch Stimmung in die Bude. Markus Harrer sang Faschingslieder. Danach stieg Harrer in die Bütt und erzählte, wie schwer es ein werdender Vater hat.

Manfred Föll führte in der Bütt ein Telefongespräch mit dem Bundeskanzler. Hoffentlich kommt nicht alles so, wie es bei diesem Telefonat anklang. Mario Kirchner zeigte eine Playbacknummer.

Richtig ritterlich wurde es bei einem Sketch. Der Götz von Berlichingen und seine Ritter beschwerten sich, dass die Gäste in der Halle das Gastrecht missachtet hätten. Der Grund dafür: Sie hätten nach dem Essen die Frage der Rittersleut|2, die da lautet, „Warum rülpset und furzet ihr nicht?“, nicht richtig beantwortet.

(von Rainer Köller)

http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/kocher-jagst/top1-Tolle-Taenze-Buettenreden-und-ruelpsende-Ritter;art1908,269114

13.11.2003 Bürgermeister liefert Schlüssel freiwillig ab

13.11.2003Mit Guggenmusik und lautem Helau läuteten die Jagsttalnarren in Möckmühl am 11.11.die fünfte Jahreszeit ein. Nicht um 11.11 Uhr wie andernorts, sondern um 18 Uhr abends, damit auch berufstätige Jecken sich in ihre Kostüme schmeißen konnten.

Diesmal formierte sich der Karnevalsumzug schon vor den Stadttoren, im Waagerner Tal, um sich von dort aus geräuschvoll über die Jagstbrücke bis zur Innenstadt zu bewegen, immer wieder angefeuert von den Helaurufen der Passanten und dem Gehupe vorbeifahrender Autos. Auf dem unteren Marktplatz übernahmen nun die Hexen das Regiment.

Sie stürmten das Rathaus zitierten Bürgermeister Ulrich Stammer aus seinem Amtszimmer und geleiteten ihn in Freie, wo er mit Fanfarenklängen, Applaus und tosendem Trommelwirbel empfangen wurde. Den goldenen Schlüssel, das Symbol der Hausmacht, hatte er wohlweislich gleich mitgebracht und freiwillig abgeliefert.

Wolfgang Brunner, in der Funktion des Karnevalspräsidenten, lobte das Stadtoberhaupt ob seiner guten Taten, für die ihm sodann „die Ritterehr zuteil werden“ sollte. Zuvor aber musste Knappe Uli noch seine Reitkunst unter Beweis stellen – auf einem Steckenpferd durch einen Blumentopf-Parcours.

Außerdem befanden es die Karnevalisten an der Zeit, dass er unrechtmäßig eingetriebene Steuern zurückzahle. Aus einem vom Schatzmeister überreichten Säckel verteilte der Stadtchef nun Golddukaten an alle, die dieses abendliche Schauspiel mitverfolgten.

Hexe Doris Frischbier hieß drauf den Knappen vor ihr niederknien. Bedeutungsvoll senkte sie das Schwert auf seine Schulter herab „Ich schlage dich zum Ritter Ulrich vom Jagsttal – Beschützer von Jecken und Narren“, hob sie an, und es folgten Wünsche und Ratschläge, die in erster Linie natürlich die Jagsttalnarren begünstigen sollen.

Applaus, Musik und ein wilder Hexentanz beendeten das karnevalistische Zeremoniell, und nun blieb dem „Geschlagenen“ nichts anderes übrig, als sich seines Ritterdaseins würdig zu erwiesen und alle mitwirkenden großen und kleinen Narren zu einem Umtrunk ins Rathaus einzuladen.

(von Cordula Dürr)